Zitate

Poesie

46 Zitate zu „Poesie"

„Der nicht begangene Weg Zwei Wege gabelten sich in einem gelben Wald, und es tat mir leid, dass ich nicht beide gehen konnte. Als einzelner Wanderer stand ich lange da und blickte den einen so weit ich konnte hinab, bis er sich im Unterholz verlor. Dann nahm ich den anderen, der genauso schön war und vielleicht sogar den besseren Anspruch hatte, weil er grasbewachsen war und begangen werden wollte. Doch was das betraf, hatten die Wanderer sie in Wirklichkeit gleich abgenutzt, und beide lagen an jenem Morgen gleichmäßig bedeckt mit Blättern, die noch kein Schritt geschwärzt hatte. Oh, ich hob mir den ersten für einen anderen Tag auf! Doch da ich wusste, wie ein Weg zum anderen führt, zweifelte ich, ob ich jemals zurückkehren würde. Ich werde dies mit einem Seufzer erzählen, irgendwo in ferner Zukunft: Zwei Wege gabelten sich in einem Wald, und ich – ich nahm den weniger begangenen, und das hat alles verändert.“

♥ 12.235

„Ich trage dein Herz bei mir (ich trage es in meinem Herzen), ich bin nie ohne es (wohin ich auch gehe, gehst du auch, mein Schatz; und was immer ich tue, ist dein Werk, mein Liebling). Ich fürchte kein Schicksal (denn du bist mein Schicksal, meine Süße), ich will keine Welt (denn du bist meine Welt, meine Wahre), und du bist alles, was ein Mond je bedeutet hat und was eine Sonne je singen wird, bist du. Hier ist das tiefste Geheimnis, das niemand kennt (hier ist die Wurzel der Wurzel und die Knospe der Knospe und der Himmel des Himmels eines Baumes namens Leben; der höher wächst, als die Seele hoffen oder der Verstand verbergen kann), und dies ist das Wunder, das die Sterne trennt. Ich trage dein Herz (ich trage es in meinem Herzen).“

♥ 11.201

Du musst nicht gut sein. Du musst nicht hundert Meilen auf Knien durch die Wüste kriechen und Buße tun. Du musst nur dem sanften Tier in dir erlauben, zu lieben, was es liebt. Erzähl mir von deiner Verzweiflung, und ich erzähle dir von meiner. Währenddessen dreht sich die Welt weiter. Währenddessen ziehen Sonne und klare Regentropfen über die Landschaften, über Prärien und dichte Wälder, Berge und Flüsse. Währenddessen kehren die Wildgänse hoch oben in der klaren, blauen Luft nach Hause zurück. Wer immer du bist, wie einsam du auch sein magst, die Welt bietet sich deiner Fantasie an, ruft dich wie die Wildgänse, rau und aufregend – immer wieder, und verkündet dir deinen Platz in der Familie der Dinge.

♥ 5.232

„Ich sehne mich nach deinem Mund, deiner Stimme, deinem Haar. Still und hungrig streife ich durch die Straßen. Brot nährt mich nicht, die Morgendämmerung stört mich, den ganzen Tag suche ich nach dem flüssigen Maß deiner Schritte. Ich hungere nach deinem sanften Lachen, nach deinen Händen in der Farbe einer wilden Ernte, nach dem blassen Glanz deiner Fingernägel, ich möchte deine Haut wie eine ganze Mandel verschlingen. Ich möchte den Sonnenstrahl in deinem schönen Körper aufleuchten lassen, die majestätische Nase deines stolzen Gesichts, ich möchte den flüchtigen Schatten deiner Wimpern verschlingen, und ich schreite hungrig umher, schnüffle die Dämmerung, suche nach dir, nach deinem heißen Herzen, wie ein Puma in der Ödnis von Quitratue.“

♥ 3.979