Zitate

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Manchmal ist das Schicksal wie ein kleiner Sandsturm, der ständig die Richtung ändert. Du änderst die Richtung, aber der Sandsturm verfolgt dich. Du drehst dich wieder um, aber der Sturm passt sich an. Immer und immer wieder durchlebst du das, wie einen unheilvollen Tanz mit dem Tod kurz vor der Morgendämmerung. Warum? Weil dieser Sturm nicht von weit her herangeweht wurde, nichts, was nichts mit dir zu tun hat. Dieser Sturm bist du. Etwas in dir. Also bleibt dir nichts anderes übrig, als dich ihm zu ergeben, mitten hineinzutreten, die Augen zu schließen und die Ohren zuzuhalten, damit kein Sand eindringt, und Schritt für Schritt hindurchzugehen. Dort gibt es keine Sonne, keinen Mond, keine Richtung, kein Zeitgefühl. Nur feinen weißen Sand, der wie pulverisierte Knochen in den Himmel wirbelt. So einen Sandsturm musst du dir vorstellen. Und du wirst diesen heftigen, metaphysischen, symbolischen Sturm wirklich durchstehen müssen. Egal wie metaphysisch oder symbolisch er auch sein mag, täusche dich nicht: Er wird Fleisch durchschneiden wie tausend Rasierklingen. Dort wird es bluten, und du wirst auch bluten. Heißes, rotes Blut. Du wirst dieses Blut an deinen Händen auffangen, dein eigenes und das Blut anderer. Und wenn der Sturm vorüber ist, wirst du dich nicht erinnern, wie du es geschafft hast, wie du überlebt hast. Du wirst dir nicht einmal sicher sein, ob der Sturm wirklich vorbei ist. Aber eines ist gewiss: Wenn du aus dem Sturm herauskommst, wirst du nicht mehr derselbe Mensch sein, der hineingegangen ist. Darum geht es in diesem Sturm.

— Haruki Murakami, · Kafka on the Shore
♥ 5.264

„Ich bin da. Ich liebe dich. Es ist mir egal, ob du die ganze Nacht weinend wach bleibst, ich bleibe bei dir. Wenn du die Medikamente wieder brauchst, nimm sie ruhig – ich werde dich auch dann lieben. Wenn du die Medikamente nicht brauchst, werde ich dich trotzdem lieben. Nichts kann meine Liebe jemals zerstören. Ich werde dich beschützen, bis du stirbst, und auch nach deinem Tod werde ich dich beschützen. Ich bin stärker als die Depression und mutiger als die Einsamkeit, und nichts wird mich jemals erschöpfen.“

— Elizabeth Gilbert, · Eat, Pray, Love
♥ 5.245

„Es gibt eine so tiefe Einsamkeit auf dieser Welt, dass man sie selbst im langsamen Lauf der Uhrzeiger sehen kann. Menschen, so müde, verstümmelt, sei es durch Liebe oder Liebesmangel. Die Menschen sind einfach nicht gut zueinander. Die Reichen sind nicht gut zu den Reichen, die Armen nicht gut zu den Armen. Wir haben Angst. Unser Bildungssystem suggeriert uns, dass wir alle große Gewinner sein können. Es verschweigt uns die Elendsviertel, die Selbstmorde, den Schmerz eines Menschen, der allein und unberührt an einem Ort leidet, ohne ein Wort zu wechseln, während er eine Pflanze gießt.“

— Charles Bukowski, · Love Is a Dog from Hell
♥ 5.241